Gesund mit Ayurveda

Ayurveda
Bei Ayurveda helfen Kuren und Änderungen im Lebensstil, gesund zu bleiben und Krankheiten ganzheitlich zu behandeln Foto: guvo59/Pixabay

Traditionelle Medizin und Lebensstil aus Asien:

Sie ist ein ganzheitliches, medizinisches System und kommt aus Indien: Ayurveda. Seit Jahrtausenden werden die vielseitigen Therapien und traditionellen Heilverfahren von dort ausgehend weitergegeben und erfolgreich angewandt. Die persönlichen Bedürfnisse stehen hierbei im Vordergrund. Dabei helfen Kuren und Änderungen im Lebensstil, gesund zu bleiben beziehungsweise Krankheiten zu behandeln. Da es sich um universelle und naturnahe Behandlungsprinzipien handelt, können die Therapien mit etwas Phantasie ganz leicht in den modernen westeuropäischen Alltag integriert werden.

Ayurveda wird als „Wissenschaft des Lebens“ verstanden, wobei „Ayuh“ für Leben und „Veda“ für die Wissenschaft steht. Das ayurvedische System stützt sich auf die drei Lebensenergien – dort „Vata“, „Pitta“ und „Kapha“ genannt – und auf die fünf Naturelemente Feuer, Wasser, Luft, Erde und Raum. Die Lebensenergien, auch als Doshas bezeichnet, kommen nach ayurvedischer Auffassung nicht nur in jedem Organismus vor, sondern sind auch die Säulen der Gesundheit. Wenn die Energien aus dem Gleichgewicht geraten und auf geschwächtes Gewebe treffen, dann reagiert der Körper und entwickelt Krankheitssymptome. Jedem Dosha werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben: Vata-Dosha erzeugt Beschwerden wie Verstopfung, Arthrose oder ziehende Schmerzen, Pitta-Dosha kann bei Unstimmigkeiten, Hauterkrankungen, Rötungen oder Entzündungen auslösen und Kapha-Dosha führt bei Ungleichgewicht zu Schwellungen, Tumoren und Übelkeit. Aufgrund ihrer Verknüpfung mit den einzelnen Lebensenergien können körperliche Beschwerden jedoch schon früh erkannt und zugeordnet werden. Daher unterstützt Ayurveda dabei, Krankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen.

Die bewährte, ganzheitliche Medizin geht auf die Bedürfnisse des Ratsuchenden ein und berücksichtigt auch die persönliche Gesamtverfassung des Individuums. Das ist einer ihrer besonderen Stärken. In den westlichen Staaten liegt das Augenmerk der Ayurveda-Experten darauf, Biomedizin mit der indischen Naturmedizin zu verknüpfen. Ayurveda findet so vor allem Anwendung bei vielen chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Allergien, Nahrungsmittelintoleranzen, Autoimmunerkrankungen, Rheuma, Schlafstörungen, psychischen Störungen, Nervosität, Ängsten, Burnout, Arthrose, Hauterkrankungen,Verdauungs- und Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Diabetes, Parkinson, Asthma sowie chronischem Herz-, Nieren- und Leberversagen. Da mithilfe der Therapie leichte Störungen im körperlichen Gleichgewicht früh geortet werden, kann sie viel zur gesundheitlichen Vorsorge beitragen. Da Ayurveda nicht nur strikt als Medizin, sondern auch als Lebensstil gesehen werden kann, profitieren natürlich auch gesunde Menschen davon.

Ein wesentlicher Vorsorge-Pfeiler ist auch die ayurvedische Ernährungslehre. Dabei sollte man den Tag mit einem Glas warmen Wasser beginnen. Je nach Typ, gehören bis zum Nachmittag Gewürztees, zum Beispiel mit Kardamom, Koriandersamen, Fenchelsamen, Gewürznelken, Kurkuma, Sternanis, langem Pfeffer und Ingwer zur Therapie. Was das Essen betrifft, so sollte nur bei Hunger gegessen werden, wobei man sich nicht völlig satt isst. Vor allem: nicht in Eile essen und erst dann, wenn die letzte Mahlzeit verdaut ist.

Regelmäßige, warme Mahlzeiten – Getreidebrei am frühen Morgen, die Hauptmahlzeit zu Mittag und das Abendessen nicht zu spät – sind hierbei optimal. Verzichten sollte man auf schweres, unreifes, sehr saures Essen und Kombinationen wie Joghurt mit Früchten oder Milchprodukte mit Knoblauch. Stattdessen: frische und saisonale Zutaten verkochen und am besten alle sechs ayurvedischen Geschmacksrichtungen berücksichtigen (süß, sauer, salzig, bitter, herb und scharf). Wichtig ist es auch, keine körperlichen Bedürfnisse zu unterdrücken.

Neben den vielfältigen Gesundheitsempfehlungen bedient sich die ayurvedische Medizin bei Krankheitsfällen zwei bestimmter Therapieverfahren: der Reinigungstherapie (Panchakarma und Massageanwendungen) und der lindernden Therapie (Kräuterheilkunde – Dravyaguna). Bei der Diagnose wird darauf geachtet, dass die Behandlung ideal mit den körperlichen Voraussetzungen harmoniert. Hierzu wird festgestellt, welche der drei ayurvedischen Lebensenergien und der fünf Naturelemente im Patienten besonders dominant und welche aus dem Gleichgewicht geraten sind. Dementsprechend wird das Heilverfahren individuell angepasst. Wer mehr dazu wissen möchte, dem sei unser Buchtipp empfohlen. Leben Sie gesund. OH


GewürzteeFoto: RitaE/pixabay
Ein wesentlicher Vorsorge-Pfeiler der traditionellen fernöstlichen Medizin ist auch die ayurvedische Ernährungslehre, zu dessen Therapieansatz auch Gewürztees gehören
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