Traditionelle Festgerichte

knusprige Gänsebraten
Für viele Familien gehört er zur Weihnachtstradition genauso dazu, wie der Tannenbaum - der knusprige Gänsebraten, frisch aus dem heimischen Ofen, mit Klößen und Rotkohl serviert Foto: RitaE / Pixabay

Was man in Deutschland zu Weihnachten isst:

Die Tage sind kurz geworden, die Temperaturen niedrig. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Zeit es sich drinnen gemütlich zu machen und darüber zu sinnieren, was man für sich und seine Lieben in diesen Tagen auf die festliche Tafel zaubern möchte. Dabei macht es keinen Unterschied ob das Weihnachtsessen vor oder nach der Bescherung stattfindet. In manchen Regionen und Familien wird das große Festmahl an Heiligabend nach der Bescherung, anderswo erst am ersten Weihnachtsfeiertag genossen.

Den Anfang macht die Weihnachtsgans. Eine schöne Tradition in vielen deutschen Haushalten, die überwiegend am ersten Weihnachtsfeiertag verzehrt wird. Die Zubereitung ist ein wenig aufwendig, doch es lohnt sich. Vor dem Braten wird die Gans mit Zwiebeln, Äpfeln und Maronen befüllt und mit Majoran oder Beifuß gewürzt. Als Beilage gibt es dazu ganz traditionell Klöße und Rotkohl. Das lässt sich natürlich auch prima mit einer Pute zubereiten. Der Brauch der Weihnachtsgans soll übrigens ursprünglich im Jahre 1588 in England entstanden sein. Die damalige Königin Elizabeth l. hatte an Heiligabend gerade ihren Gänsebraten gegessen, als sie die Nachricht erreichte, dass die spanische Armada von den englischen Truppen besiegt worden war.

In vielen Regionen ist hingegen auch der Weihnachtskarpfen ein altbekannter Brauch. Er entstand, um die christliche Fastenzeit in den 40 Tagen bis Heiligabend einzuhalten. Um aber dennoch den Heiligabend gebührend zu feiern, sollte ein besonderes, fleischloses Gericht auf den Tisch kommen. Vor allem im Süden Deutschlands gehört der Karpfen zu Weihnachten traditionell dazu. Für die klassische Zubereitung wird der Fisch in Stücke geschnitten, paniert und in Fett gebraten. Dazu gibt es Kartoffel- und Gurkensalat. Auch um den Karpfen ranken sich einige Legenden. Eine von ihnen: Die Schuppen des Fisches – wenn man sie in seine Jackentaschen gibt – sollen zu einem unverhofften Geldsegen im neuen Jahr führen. Und die Gräten werden am nächsten Tag unter einen Obstbaum gelegt, damit dieser im Frühjahr gut wächst und viele Früchte trägt. Das sollte doch einen Versuch wert sein!

Mittlerweile auch schon traditionell, und genauso festlich, sind Raclette und Käse-Fondue. Raclette ist ursprünglich ein Schweizer Nationalgericht. Dabei wird ein Käselaib am Feuer geschmolzen. Der geschmolzene Käse wird dann vom Laib auf den Teller geschabt. Heutzutage gibt es dafür spezielle Raclettegrills, die es erlauben auch ohne offenes Feuer und großen Käselaib zu Hause Raclette zu genießen. In die Pfännchen des Raclettegrills kann man dann den Käse schmelzen. Dazu werden dann viele verschiedene Beilagen, u.a. Kartoffeln, verschiedenes Gemüse oder Mais aufgetischt. Ein geselliger Spaß für die ganze Familie.

Das Fondue kommt ebenfalls ursprünglich aus der Schweiz. Es gibt davon aber viele Varianten wie beispielsweise das Käsefondue. Dabei wird geschmolzener Käse zusammen mit Weißwein, Obstler, Knoblauch und Pfeffer in einem Keramiktopf erhitzt. Mit einer langen Gabel und einem Stück Kartoffel oder Weißbrot nimmt man dann darauf den Käse aus dem Topf auf. Eine andere Abwandlung, aber eher für den Nachtisch geeignet, ist Schokoladenfondue. Hierbei wird Schokolade in einem Topf zum Schmelzen gebracht. Mit einer Gabel werden dann Früchte aufgespießt und mit Schokolade überzogen.

Der Klassiker für Heiligabend aber ist und bleibt für viele Würstchen mit Kartoffelsalat. Sie sind die Nummer eins für den 24. Dezember. Auch dahinter steckt ein alter Brauch:

Dieses doch recht einfache Essen soll an die Armut von Maria und Josef in der Nacht von Christi Geburt erinnern. Zudem zählt der Heilige Abend ja eigentlich noch mit in die christliche Fastenzeit, in der fleischlos und einfach gegessen werden sollte. Auch wenn Würstchen nicht wirklich in die Fastenzeit passen: für viele Familien ist es ein praktisches Essen ohne große Vorbereitungen zwischen Besuchen, Bescherung und besinnlichem Beisammensein. Jede Familie pflegt da eben so ihre eigene Tradtition und es gibt sicher noch viele weitere kulinarische Weihnachtsbräuche. Selbstverständlich dürfen an Weihnachten auch sie auf gar keinen Fall fehlen: Plätzchen und Lebkuchen. Lassen wir es uns gut gehen! Frohe Weihnachten.

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