Grillen mit Fleisch, Fisch und Gemüse:
Wenn der nächste Grillabend ansteht, sind sie ein Klassiker und gehören für viele unbedingt mit dazu: saftige Kammkoteletts und Würstchen. Doch auch Geflügel, Fisch, Gemüse und sogar Pizza lassen sich auf dem Rost perfekt und schmackhaft zubereiten und bringen Abwechslung auf den Teller. Viele greifen im Supermarkt schnell zu Fertigprodukten, die meistens zu viel Fett, Zucker und Zusatzstoffe enthalten. Am besten ist es daher, möglichst auf industriell gefertigte Waren zu verzichten, das Grillgut selbst zu marinieren und dazu frisches Gemüse, Salate und hausgemachte Dips zu servieren. Das ist nicht nur gesund, sondern schmeckt auch besser. Für eine einfache Marinade benötigt man frische Kräuter und Gewürze, Knoblauch und viel Olivenöl.
Besonders gut eignen sich Fleischsorten wie Rindersteak, Kotelett vom Schwein und Lamm zum Grillen. Ist das Fleisch gleichmäßig mit Fett durchzogen, trocknet es nicht zu stark aus und bleibt schön saftig. Wer es selbst einlegt, weiß zudem genau, welche Inhaltsstoffe die Marinade enthält. Tipp: Dicke Fleischstücke am besten bereits am Vortag (bis zu 24 Stunden vorher) marinieren. Absolut tabu sind gepökelte oder geräucherte Fleischwaren, wie Kassler, Bockwurst, Wiener Würstchen oder Leberkäse. Sie gehören auf keinen Fall auf den Grill, denn diese Fleischsorten enthalten Nitritpökelsalz, durch das bei starker Hitze gesundheitsschädliche Nitrosamine entstehen können. Neben den beliebten Klassikern, lassen sich auch viele, äußerst schmackhafte Varianten aus dem mediterranem Raum selbst zubereiten und grillen. So zum Beispiel kroatische Cevapcici, griechische Souvlaki-Spieße, türkische Köfte oder georgische Schaschliks. Wer Lammfleisch mag, das ein besonderes Aroma hat, kann Merguez aus Südfrankreich versuchen, die mit Harissa du Cap Bon – einer scharfen tunesischen Paprikapaste – eine kulinarische Offenbarung sein kann. Merguez ist eine Grillwurst, die ursprünglich aus dem nordafrikanischen Raum stammt und aus Rind- und Lammfleisch besteht. Zu mediterran inspirierten Gerichten sollte ein passender Begleiter, in Form eines Rosé- oder Rotweins natürlich nicht fehlen.
Ebenfalls gut zum Grillen geeignet: Geflügelfleisch. Da es jedoch weniger Eigengeschmack hat, sollte man es gut würzen oder – noch besser – ebenfalls marinieren. Basis für eine Marinade ist auch hierbei immer Öl, dazu kommen nach Geschmack Zitronensaft, Gewürze, Kräuter, Honig oder Sojasoße in der das Fleisch darin mehrere Stunden einlegt wird. Wer spontan grillt und keine Zeit mehr zum Einlegen hat, kann die Marinade auch während des Grillens auftragen. Das Fleisch von einer Seite garen, umdrehen und dann die obere Seite mit der Marinade einpinseln. Marinierte Geflügelteile lassen sich am besten auf Grillplatten aus Gusseisen oder Keramik garen.
Bei Fisch sind Steaks von Lachs, Thun- oder Schwertfisch ideal zum Grillen, da sie fest sind und nicht so schnell zerfallen. Fischfilets gart man am besten mit frischen Kräutern und Zitrone verpackt in gewässertem Grillfurnier, sogenannten Wood-Wraps aus dünnem Zedern-, Buchen- oder Erlenholz. So bleiben sie schön saftig. Sie lassen sich, genauso wie auch Garnelenspieße, perfekt auf Keramik- oder Gusseisengrillplatten zubereiten. Auch ganze Fische wie Forelle, Makrele, Loup de Mer oder Dorade kann man grillen. Damit sie nicht zerfallen und sich leicht wenden lassen, empfiehlt es sich, einen speziellen Fisch-Grillkorb zu verwenden. Für ein schönes, mediterranes Aroma den Fisch vorher nach Gusto mit Knoblauch, Kräutern, Zitrone oder Oliven füllen.
Auch Vegetarier und Veganer müssen nicht auf den Genuss verzichten. Im Handel gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Soja-, Tofu- und Lupinenprodukten, die für den Grill geeignet sind. Hier lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Besonders gesund ist frisch gegrilltes Gemüse wie Paprika-, Zucchini- und Auberginen-Scheiben, Pilze, Maiskolben oder Kartoffelscheiben. Vor dem Zubereiten sollte man das Gemüse gegebenenfalls vorkochen, mit etwas Öl bestreichen und nach Geschmack mit Pfeffer, Salz, Knoblauch oder Chili würzen. Lecker schmeckt auch Grillkäse, etwa Halloumi aus Zypern, mit dem sich beispielsweise Gemüsespieße ergänzen lassen. Schafskäse hingegen lässt sich mit ein wenig Öl, Gewürzen und Kräutern in Pergament verpacken und bei indirekter Hitze (neben dem Feuer) auf dem Grill garen.
Eine Alternative zu klassischen Zutaten – nicht nur für Vegetarier und Veganer – ist die Zubereitung von Pizza. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Grill über einen Deckel verfügt, mit dem sich Oberhitze erzeugen lässt. Dazu einen Pizzastein etwa 20 Minuten auf dem Grillrost vorheizen. Anschließend die Pizza auflegen und bei geschlossenem Deckel einige Minuten backen.
Grillen ist quasi ein Urinstinkt: Seit Hunderttausenden von Jahren versammeln sich die Menschen um das Feuer, um ihr Essen zuzubereiten. Inzwischen geht das deutlich komfortabler – auf dem Balkon oder der Terrasse. Für viele Enthusiasten ist es eine Glaubensfrage: Kohlegrill oder Gasgrill? Aber es gibt auch Elektro- und sogar Solargrills.
Viele schwören auf das Raucharoma, zum Beispiel von Buchenholzkohle. Beim Garen über glühender Holzkohle ist jedoch eine Vorheizzeit notwendig und zurück bleibt Asche, die entsorgt werden muss. Gasgrills dagegen sind schnell startklar, hinterlassen keine Asche und qualmen kaum. Die Anschaffungskosten sind jedoch vergleichsweise hoch. Im Gegensatz zu Holzkohle entsteht bei der Verbrennung von Flüssiggas aber kaum Feinstaub. Elektrogrills werden unter „Grillmeistern“ gerne belächelt. Betrieben mit Ökostrom, verfügen diese Geräte aber über eine gute Umweltbilanz. Ein weiterer Vorteil: Bei schlechtem Wetter können die Stromer sogar innen benutzt werden und eignen sich auch gut für den Balkon. Solargrills dagegen sind Schönwetter-Grills, die nur bei Sonnenschein funktionieren. Hauptbestandteil eines solchen ist ein großer Parabolspiegel, der Sonnenstrahlen einfängt und bündelt. In der Mitte befindet sich eine Halterung, auf der das Grillgut montiert wird. Genießen Sie die Grillsaison – mit allen Sinnen. OH