Leckere traditionelle Osterbräuche:
Weltweit gibt es zahlreiche Osterbräuche, die historische und natürliche religiöse Hintergründe haben. Die meisten Traditionen verbindet man mit dem christlichen Gedenken an die Kreuzigung und Auferstehung Jesu. Der christliche Glaube sieht dabei bestimmte Konventionen vor, um die Ostergeschichte auch auf eine kulinarische Weise zu feiern. Doch welche Bräuche gibt es zum Beispiel am Karfreitag und am Osterwochenende?
Vorweg sei erwähnt, dass das Fest jedoch schon vor den offiziellen Feiertagen beginnt. Vor den Ostertagen ist beispielsweise das Färben und Bemalen von Eiern hierzulande eine klassische Tradition. Viele verschenken die bunten Eier zum Osterfest, verzehren sie beim Brunch mit der Familie oder nutzen sie zur Dekoration. Ein besonderes Vergnügen für Kinder, ist das Ostereiersuchen am Ostersonntag, besonders dann, wenn es draußen stattfindet – umso schöner, wenn das Wetter mitspielt. Was viele vielleicht nicht wissen, ist, dass nach dem christlichen Glauben das traditionelle Ostermenü nicht erst am Karfreitag, sondern schon am Donnerstag beginnt. An diesem Tag speisen viele Menschen üblicherweise vor allem „grüne“ Mahlzeiten. Daher kommt auch der Name des Gründonnerstags. Da man an Ostern nicht nur die Passion Christi feiert, sondern auch das Ende der Fastenzeit, dürfen natürliche und pflanzen-basierte Nährstoffe nicht fehlen. Damit wird der Körper zum Frühling hin auf natürliche Weise belebt und gestärkt. Bärlauch, Schnittlauch, Spinat, Kohl und Lauch gehören beispielsweise zu den saisonalen grünen Kräutern und Gemüsesorten der Osterzeit.
Am Karfreitag und Karsamstag gedenkt das Christentum des Leidens und Sterbens Jesu am Kreuz. Aus diesem Grund verzichten christliche Glaubensanhänger am Karfreitag auf Fleisch. Es ist also eine typische Karfreitags-Tradition, kein Fleisch an diesem Tag zu verspeisen. Stattdessen ist der Verzehr von Fisch ein traditioneller Brauch. Hierzu bieten sich beispielsweise edle Seefische, wie Seezunge, Wolfsbarsch oder Dorade an. Doch auch die Binnengewässer locken mit leckeren Fischsorten, wie Forelle oder Zander. Ein gut temperierter Weißwein rundet den Genuss geschmacklich ab.
An diesen Tagen wird auch das Festmahl für den Ostersonntag vorbereitet. Beim Osterbrunch sind typischerweise Hefezöpfe, Plätzchen und Kuchen – beispielsweise das klassische Osterlamm aus Biskuit-Teig – sowie diverse Eierspeisen, insbesondere bunte Ostereier, Rührei oder gefüllte Eier besonders beliebt. Doch was hat es mit den Ostereiern eigentlich auf sich? Sowohl Eier als auch Hasen entwickelten sich im Laufe der Geschichte im Christentum zu Symbolen der Fruchtbarkeit, die im Gedenken Christi symbolisch für die Wiedergeburt stehen. Hasen bekommen im Frühjahr ihren ersten Nachwuchs. In diesem Sinne symbolisiert der Osterhase, der die Ostereier bringt, das Frühlingserwachen und neues Leben. Apropos Eier: Beim Kauf der selbigen, vor allem von Supermärkten und Discountern, ist die Tierhaltungsform und Herkunft zu berücksichtigen. Wer Wert auf Tierwohl, Nachhaltigkeit und guten Geschmack legt, sollte daher auf Bio-Produkte zurückgreifen. Was Fleisch anbelangt, so sind zertifizierte Bio-Fleischereien erste Wahl und offerieren beste Qualität.
Am Ostersonntag oder Ostermontag steht in einer gutbürgerlichen Küche meist ein Lammbraten oder Lammhaxe, Hasenbraten, Osterschinken oder ein anderes Fleischgericht, wie ein saftiger Rinder- oder Schweinebraten auf dem Festtagsmenü. Das sei heutzutage letztendlich dem eigenen Geschmack überlassen. Doch insbesondere das Osterlamm hat im Christentum eine lange Tradition, denn es symbolisiert die Unschuld und Opfertat Christi und beruht auf dem jüdischen Ritual des Passahfestes, zum Gedenken an Gott oder Jesus Christus, ein Lamm zu schlachten. Und Hand aufs Herz: ein feiner, gut zubereiteter, ofenfrischer Lammbraten, beispielsweise mit frischen grünen Bohnen, Kartoffeln oder Kroketten als Beilage, kann eine echte Offenbarung sein – wenn man mag. Ob Lamm-, Rinder- oder Schweinebraten: Ein adäquater Rotwein sollte als Begleiter nicht fehlen. Genießen wir unsere Traditionen, genießen wir unsere Bräuche! Frohe Ostern. OH
