Behagliche Wintergärten ergänzen Haus und Garten:
Ob man nun das Wohnzimmer zur Terrasse hin erweitern oder ihn gleich als zusätzlichen Raum anlegen möchte – er macht jedes Zuhause zu etwas ganz Besonderem: ein Wintergarten. Mit seinen hellen Glasfronten wird er schnell zum neuen Lieblingsplatz, der Drinnen mit Draußen verbindet. Deshalb bietet er mehr als bloß eine Wohnraumerweiterung: er lässt die Natur erleben, steigert den Wohnkomfort ungemein und erhöht so die Lebensqualität.
Bevor es an die Planung geht, sollte sich jeder Bauherr zunächst einmal fragen, wie er ihn eigentlich nutzen möchte. Wenn es nur um einen Rückzugsort im Freien geht, der Wind und Wetter trotzt, ist vermutlich eine Terrassenüberdachung mit seitlichen Glaselementen genau das Richtige. Dieser Anbau – auch als Kaltwintergarten oder Glashaus bezeichnet -ist nicht wärmegedämmt und keine Wohnraumerweiterung im eigentlichen Sinne. Ausgestattet mit vertikalen Schiebelementen, schützt das Glashaus die Terrasse, so dass trotz Wind und Regen das Frühstück im Freien oder die geplante Gartenparty nicht ins Wasser fallen müssen. Zudem fallen bei der Terrassenüberdachung die Anschaffungskosten niedriger aus. Sie verlängert die Outdoor-Saison und ist daher etwas für die warme Jahreshälfte. Aber auch im Winter fängt es die Sonnenstrahlen und kann sich so schnell aufwärmen – ganz ohne Heizung. Wenn die Sonne sich rar macht, kühlt ein Glashaus jedoch schnell aus. Der Wintergarten dagegen ist das ganze Jahr über nutzbar. Auch bei sehr kalten Temperaturen ist es hier schön warm, da er wärmegedämmt ist.
Er kann das Zuhause auf vielfache Weise bereichern. Neben den klassischen Nutzungsmöglichkeiten wie Wohn- oder Esszimmer ist auch eine Küche denkbar. Sie ist in fast jedem Haushalt ein Mittelpunkt, an dem Familie und Freunde zusammenkommen, sich austauschen und gemeinsam kochen. Warum also nicht diesen Treffpunkt an einen Ort verlegen, der die gesellige Atmosphäre mit Wohnkomfort verbindet? Genauso einladend und unkonventionell ist die Idee, den Wintergarten in eine Wellness-Oase zu verwandeln. Wenn man beispielsweise einen Whirlpool hinein stellt, sitzt man wie unter freiem Himmel im warmen Wasser. Und natürlich gibt er auch ein hervorragendes Büro ab. Seine Helligkeit und die Nähe zur Natur sorgen für eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Neben seinen Vorzügen als zusätzlicher Raum zum Wohnen hat ein hocheffizient gedämmter Anbau auch einen energetischen Nutzen, denn er ist das ideale Bindeglied zwischen dem Hausinneren und der Natur: Die einfallenden Sonnenstrahlen erwärmen das Glas, das diese Energie an den Wohnraum weitergibt – sogar bei bedecktem Himmel. Ein Glashaus – ob nun als Anbau an der Hausfassade oder freistehend im Garten – bietet diesen Effekt zwar ebenfalls und kann bei viel Sonnenlicht auch in der Übergangszeit recht warm werden. Weil er jedoch nicht wärmegedämmt ist, hält dieser Effekt hier nicht lange an. Zu guter Letzt: Viele Menschen mögen große Glasfronten und den Blick ins Freie – das gilt auch in der dunklen Jahreszeit. Deswegen sind Wintergarten oder Terrassenüberdachung immer eine Anschaffung, die die Attraktivität des Eigenheims steigert. Eine solide Investition nicht nur in den eigenen Wohnkomfort, sondern auch in den materiellen Wert der Immobilie.
Welche Form ein Wintergarten hat, hängt von den architektonischen Gegebenheiten, der Lage und Größe des Baugrundstücks und der geplanten Nutzung ab. Persönliche Vorlieben und das Budget spielen natürlich auch eine Rolle. Viele Glasanbauten haben einen rechteckigen Grundriss und ein Pultdach. Verglichen mit aufwendigen Konstruktionen mit Erkern und Sonderdächern ist das eine vergleichsweise kostengünstigste Bauweise. Die Rahmenkonstruktion ist einfacher vom Aufbau her, und die Isolierglasscheiben haben hier oft ein Standardmaß. Mit dieser Bauform ist der Traum vom Wintergarten mit geringerem finanziellen Aufwand zu realisieren.
Im Kontrast zu den einfachen Grundrissen stehen verspielte, anmutig wirkende Glasanbauten im viktorianischen Stil, wie sie nicht selten in englischen Gärten zu sehen sind. Diese Konstruktionen sind oft in einem sehr kleinteiligen Raster gebaut – das bringt deutlich mehr Möglichkeiten bei der Konstruktion mit sich. Konstruktionen mit sechs oder gar acht Kanten bereichern den Wintergarten mit abgerundeten Elementen. Auch beim Dach sind verschiedene Formen und Aufbauten denkbar, die ihn allein optisch zu etwas ganze Besonderem machen oder dafür sorgen, dass er sich in seiner Form dem Haus anpasst. Grundsätzlich sind alle erdenklichen Dachtypen und Bauformen realisierbar. Machen Sie sich vorab Gedanken, was der Anbau bieten soll – und auch, was er bieten muss! Wer in schneereichen Gebieten lebt, braucht ein Dach, das entsprechende Lasten tragen kann. In Küstenregionen müssen besonders die Seiten starken Winden standhalten können. Ein solider Wintergarten braucht eine sorgfältige Planung, damit man lange Freude daran hat.
Beim Bau stehen verschiedene Materialien zur Auswahl. Neben Glas als charakteristischem Element ist es grundsätzlich eine Geschmacksfrage, ob sich der Bauherr bei der Konstruktion für Aluminium oder einer Kombination aus Holz und Aluminium entscheidet. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile.
Aluminium ist heutzutage beim Bau die erste Wahl. Die Gründe dafür sind naheliegend: es ist ein sehr leichtes Material mit einer hohen Tragfestigkeit, das sich zu anspruchsvollen und schlanken Profilen verarbeiten lässt. Darüber hinaus ist es äußerst witterungsbeständig, da es nicht rostet und jedem Wind und Wetter trotzt. Die Qualität des Aluminium-Wintergartens kann mit einfachen Reinigungsmethoden lange erhalten bleiben. Eine spezielle Einbrennlackierung macht es auch optisch zu einem wahren Allrounder und passt sich damit mühelos an das bestehende Wohnhaus an. Eine besondere Bedeutung wird allerdings der Wärmedämmung beigemessen: Die Aluminiumprofile müssen eine Dämmschicht enthalten, die die Außen- und Innenseite der Profile voneinander trennt. Andernfalls könnte die Wärme aus dem Innenraum nach Außen entweichen. Bei der Planung und dem Bau, sollte man sich idealerweise an einen Fachbetrieb wenden.
Neben einer reinen Aluminium-Konstruktion sind Holz/Aluminium-Kombinationen insbesondere aus optischen Gründen beliebt. Im Innenbereich vermittelt die tragende Holzkonstruktion eine wohnliche und natürliche Atmosphäre. Hochwertige Hölzer wie Kiefer, Fichte und Lärche bieten, ähnlich wie Aluminium, eine grenzenlose Auswahl an Form, Farbe und Funktion. Die hervorragende Wärmedämmung wird beim Holz von Natur aus mitgeliefert. Die Aluminium-Deckschalen im Außenbereich hingegen sind robust und langlebig und schützen dadurch das dahinterliegende Holz vor jeglichen Umwelteinflüssen. Somit sind solche Wintergärten ebenfalls besonders pflegeleicht und die Verbundlösung kombiniert optimal die Vorteile beider Materialien.
Die Verglasung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie ist nicht nur für den optischen Eindruck, sondern auch für Energieeffizienz, Schall- und Einbruchschutz entscheidend. Die Auswahl an Verglasung ist groß und hängt von persönlichen Bedürfnissen ab. Wärmedämmglas, auch Isolierglas genannt, bietet optimale Wärmedämmung bei gleichzeitig hoher Energiedurchlässigkeit. So erreichen Fenster mit dreifachem Isolierglas Wärmedämmwerte, die mit gut gedämmtem Mauerwerk vergleichbar sind. Dafür sorgt eine spezielle Beschichtung, die im Winter die Wärme nicht herauslässt, dafür aber die wärmenden Sonnenstrahlen herein. Die Kombination dieser beiden Effekte wirkt sich nicht nur spürbar positiv auf die Heizkosten aus, sondern erfüllt höchste Ansprüche an Komfort und Behaglichkeit. OH
