Weihnachtssterne

Rotblühende Blätter des Weihnachtssterns
Die rotblühenden Blätter des Weihnachtssterns sind schön anzusehen und bringen einen Hauch Frühling in die winterliche Tristesse Foto: viocat / pixelio.de

Blühende Hingucker für den Wohnraum:

Mit roten, rosa- oder cremefarbenen Hochblättern gehört er zur Vorweihnachtszeit einfach dazu: der Weihnachtsstern. Er hört auf den botanischen Namen Euphorbia pulcherrima und ist auch unter dem deutschen Namen Adventsstern, Christstern oder Poinsettie bekannt. Er ist eine Wolfsmilch-Art und gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Bei uns wird der Weihnachtsstern meist einjährig als Zimmerpflanze gehalten, obwohl er in seiner Urform weder eine Topfpflanze noch einjährig ist. Eigentlich ist der Weihnachtsstern ein ausdauernder, immergrüner Strauch aus Südamerika. Die sternförmigen Blätter der Pflanze bezauberten schon den Botaniker Carl Ludwig Willdenow, der ihr den botanischen Artnamen Euphorbia pulcherrima gab – “die Schönste unter den Wolfsmilchgewächsen”.

Erst seit den 1950er Jahren ist der Weihnachtsstern hierzulande als Zimmerpflanze bekannt. Seitdem wurde seine Beliebtheit immer größer und trotz der Saisonalität ist der Christstern inzwischen eine der meistverkauften Zimmerpflanzen weltweit. Vor allem in der Adventszeit wird in den Gartencentern eine große Auswahl an Pflanzen angeboten. Doch Vorsicht: Wie bei anderen Wolfsmilch-Arten enthält der Milchsaft der Poinsettie leicht hautreizende Bestandteile. Nach dem Verzehr kann es bei kleinen Haustieren wie Katzen, Kaninchen, Vögeln oder Hamstern zu Vergiftungserscheinungen kommen. Dies sollte man bei der Anschaffung und Platzierung der Pflanze in der Wohnung bedenken und beim Umtopfen und Schneiden des Weihnachtssterns Handschuhe tragen, damit man mit dem Milchsaft nicht unnötig in Kontakt kommt. Grundsätzlich ist ein Hautkontakt zwar unbedenklich, allerdings kann der Milchsaft der Pflanzen bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen.

In seiner tropischen Heimat wächst der Weihnachtsstern zu einem bis zu sechs Meter hohen Strauch oder Baum heran. Der Weihnachtsstern bildet große, spitz-eiförmige oder lanzettliche Blätter aus. An den Triebspitzen erscheinen rosettenförmig angeordnete, bunte Blätter, die zu einem weit verbreiteten Irrtum führen: Die farbigen Sterne, derentwegen die Pflanze zur Weihnachtszeit gehandelt wird, sind nicht die Blüten der Pflanze. Es handelt sich hierbei um sogenannte Hochblätter (Brakteen). Bei der Wildform des Weihnachtssterns sind die Brakteen immer rot. Es gibt aber inzwischen auch Zuchtsorten mit cremeweißen, gelben, rosafarbenen oder panaschierten Hochblättern. Weihnachtssterne mit blau, silber oder golden gefärbten Blättern sind allerdings nicht natürlichen Ursprungs – sie kommen durch Farbsprays zustande. Kombiniert man die vielen verschiedenfarbigen Varianten des Weihnachtssterns, erhält man ein wunderschön stimmiges Gesamtbild.

Die eigentlichen Blüten der Poinsettie sind die kleinen gelb-grünen Gebilde in der Mitte des Blättersterns, die man bei flüchtigem Hinsehen für Blütenstempel halten könnte. Die Blütezeit der Topfpflanzen erstreckt sich von Oktober bis Januar. Tipp: Wenn Sie einen langlebigen Weihnachtsstern kaufen wollen, achten Sie darauf, dass die kleinen Blüten im Zentrum der Hochblätter noch geschlossen sind und nicht farbig angesprüht wurden.

Der Standort für Weihnachtssterne sollte hell aber nicht vollsonnig sein. Bei 18 bis 20 Grad Celsius halten die Blüten im Winter deutlich länger als in sehr warmen Räumen. Aber auch gegenüber Kälte und Zugluft ist die Pflanze recht empfindlich – sie neigt dann dazu, ihre Blätter abzuwerfen. Weihnachtssterne vertragen auch keine “kalten Füße“. Man sollte daher darauf achten, dass die Pflanztöpfe nicht auskühlen!

Euphorbia pulcherrima kann den Sommer an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung im Freien verbringen, sollte aber, sobald der Herbst einsetzt und das Thermometer unter zehn Grad Celsius anzeigt, wieder ins Haus geholt werden. Im Herbst regen die kürzeren Tage dann erneut die Blütenbildung an. Daher sollte man die Pflanze etwa sechs Wochen lang an einen Platz stellen, der abends nicht künstlich beleuchtet ist.

Da die Erde des Topfballens bei neu gekauften Weihnachtssternen oft minderwertig ist und das Wasser nicht richtig hält, empfiehlt sich spätestens nach der Blüte ein Umtopfen. Als gutes Substrat hat sich Kakteenerde erwiesen, da sie wenig Feuchtigkeit speichert und die staunässeempfindlichen Wurzeln zu häufiges Gießen so besser vertragen, als wenn sehr humusreiche Erde zum Einsatz kommt. Gegossen werden sollten Weihnachtssterne eher zu wenig als zu viel, denn Staunässe vertragen sie gar nicht. Am besten bekommt der Zimmerpflanze ein Tauchbad, je nach Topfgröße und Luftfeuchtigkeit alle sieben bis zehn Tage. Die Blumenerde darf zwischendurch ein bisschen austrocknen, bevor die Pflanze erneut gewässert wird. Damit überschüssiges Gießwasser ablaufen kann, stattet man den Topf in idealer Weise mit einem Untersetzer aus.

Cremeweißer WeihnachtssternFoto: Birgit Winter / pixelio.de
Auch cremeweiße Exemplare bieten einen interessanten Kontrast, der nicht nur im Winter schön anzusehen ist
Verschiedene Farben WeihnachtssterneFoto: Gabi Schoenemann / pixelio.de
Die aus Südamerika stammende Pflanzenart verzaubert in verschiedenen Farben und ist auch im Sommer ein echter Blickfang
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