Weihnachtssterne

Der Weihnachtsstern ist trotz seines filigranen Aussehens recht pflegeleicht und robust Foto: fiezfotos2/pixabay

Mit der richtigen Pflege bleiben sie lange schön:

Sie schmücken im Winter viele Wohnzimmer und sind wahre Hingucker: Weihnachtssterne. Bei guter Pflege halten die Pflanzen viele Jahre und die Blätter verfärben sich immer wieder rot. Sie sind auch unter dem Namen Poinsettie und Christstern bekannt und eine der beliebtesten Zimmerpflanzen. Dabei dauert die Verkaufssaison nur etwa acht Wochen. Ursprünglich stammt die Pflanze mit den markanten Hochblättern aus Mexiko. Dort wachsen Weihnachtssterne zu hohen Sträuchern heran. Seit Jahrzehnten arbeiten Züchter daran, sie als kleinwüchsige Exemplare für den Topf weiterzuentwickeln.

In Deutschland gibt es den Weihnachtsstern seit mehr als 100 Jahren. Er wird in Gewächshäusern gezüchtet und kommt ab Anfang November in den Verkauf. Die Farbvielfalt ist groß und nimmt ständig zu: von Rot über Lachsrosa bis zu Gelb und Cremeweiß. Bei dem farbigen Teil der Pflanzen handelt es sich übrigens nicht um

Blüten, sondern um verfärbte Hochblätter. Die Blüten selbst sind eher unscheinbar. Sie sind klein, gelb und sitzen in der Mitte der Hochblätter.
Der Weihnachtsstern ist trotz seines filigranen Aussehens recht pflegeleicht und robust. Als tropische Pflanze bevorzugt er einen warmen und hellen Standort. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt er nur in Maßen und auf kalte Zugluft reagiert er empfindlich. Dann kann es passieren, dass der Christstern seine Blätter verliert und sogar eingeht. Eine Raumtemperatur zwischen 18 und 20 Grad ist optimal. In der warmen Jahreszeit kann die Pflanze übrigens auch draußen stehen – am besten im Halbschatten. Sinken die Temperaturen unter circa zwölf Grad, muss er wieder ins Haus. Staunässe verträgt der Weihnachtsstern gar nicht. Im Zweifel die Erde eher zu trocken als zu feucht halten. Besonders empfehlenswert ist das Wässern im Tauchbad. Dazu den fast trockenen Wurzelballen aus dem Übertopf nehmen und einige Minuten in lauwarmes Wasser tauchen. Dann die Pflanze hochnehmen, überschüssiges Wasser ablaufen lassen und zurück in den Übertopf stellen. Gelbe Blätter sind ein Zeichen dafür, dass die Erde zu feucht ist. Während der Blütezeit und der Wachstumsphase im Frühling und Sommer den Weihnachtsstern etwa alle ein bis zwei Wochen mit einem Volldünger versorgen.

Weihnachtssterne muss man nicht jedes Jahr neu kaufen, sie halten bei guter Pflege viele Jahre und wachsen zu ansehnlichen Sträuchern heran. Sorten mit dunklem Laub sind haltbarer als helllaubige. Damit die Pflanzen sich gut entwickeln können, sollten sie nach dem Kauf oder zu Beginn der Wachstumsphase im April umgetopft werden. Denn oftmals werden sie im Handel in minderwertiger Erde verkauft oder wurden mit Wachstumshemmern behandelt, die dafür sorgen, dass die Pflanzen klein bleiben. Als Substrat eignet sich Kakteenerde, da sie Wasser weniger gut speichert und so Staunässe entgegenwirkt. Der neue Topf sollte nur ein wenig größer als der alte sein. Ist der neue Topf zu groß, wächst der Weihnachtsstern zwar kräftig, bildet aber weniger Hochblätter und Blüten.

Im Sommer wachsen zunächst tiefgrüne Blätter nach. Damit diese sich wieder naturgemäß verfärben und sich neue Blüten bilden, darf die Pflanze im Herbst pro Tag maximal zwölf Stunden Licht abbekommen. Ab Oktober sollte sie deshalb etwa zwei Monate lang entweder in einem Raum stehen, der ab dem frühen Abend dunkel ist oder täglich für mindestens 12 bis 14 Stunden mit einem Karton oder Eimer abgedeckt werden. Geschieht dies nicht, zeigen sich die roten Hochblätter erst im Januar oder Februar.

Die Pflanze gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse, die beim Schneiden eine weiße Flüssigkeit absondert. Dieser sogenannte Milchsaft ist laut Giftzentrale leicht giftig und kann zu Hautreizungen führen. Für Erwachsene ist der Kontakt mit dem Milchsaft unbedenklich, eine kritische Dosis ist nicht bekannt.

Ist der Weihnachtsstern aus der Form geraten und soll verjüngt werden, kann er kräftig zurückgeschnitten werden. Auch ein Rückschnitt bis in die verholzten Teile der Pflanze ist möglich. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach der Blüte im März, wenn die Tage wieder länger werden. Die Pflanze treibt dann wieder kräftig aus und bildet viele Blätter. Diese Maßnahme kann auch helfen, wenn sich viele sogenannte Geiltriebe gebildet haben. Dabei handelt es sich um schwache, lange Triebe mit wenigen Blättern, die zudem anfällig für Schädlinge sind. Ursache ist meist ein zu dunkler Standort. Nach dem Rückschnitt benötigt der Weihnachtsstern einen helleren Platz, um wieder kräftig und gesund wachsen zu können. Tipp: Das Schnittwerkzeug sollte sehr scharf sein, damit die Triebe nicht gequetscht werden. Um das Austreten des Milchsafts zu verhindern, kann die Schnittwunde direkt nach dem Schneiden kurz mit der Flamme eines Feuerzeugs versiegelt werden. Wer einen Weihnachtsstern vermehren möchte, kann das mithilfe von Stecklingen tun. Diese sollten vier bis fünf Blätter haben und sofort nach dem Schneiden in ein Glas mit warmem Wasser gestellt werden, damit der Fluss des austretenden Milchsafts gestoppt wird. Die Stecklinge anschließend in Anzuchterde setzen, die mit grobem Sand vermischt wurde. Ein Wurzeltriebmittel beschleunigt das Angehen der Stecklinge.

Beim Kauf sollten die gelbgrünen Blüten zwischen den farbigen Hochblättern knospig sein. Sind die meisten bereits geöffnet oder gar abgefallen, haben diese Pflanzen ihre Blütezeit bereits hinter sich. Pflanzen mit gelben Blättern besser nicht kaufen. Beim Transport muss der Weihnachtsstern gut verpackt werden, denn er reagiert empfindlich auf Kälte. Dafür die Pflanze am besten in Papier einschlagen. Kleinere Exemplare lassen sich gut in einer isolierenden Kühlbox transportieren. Pflanzen, die im Freien angeboten werden oder im zugigen Eingangsbereich von Supermärkten stehen, sind nicht empfehlenswert. OH


Foto: angelinaelv/pixabay
Bei guter Pflege halten Weihnachtssterne viele Jahre und ihre Blätter verfärben sich immer in den entsprechenden Farben neu
Gelber WeihnachtssternFoto: arthurvdtr/pixabay
Die Farbvielfalt der Pflanze ist groß und nimmt ständig zu, sie reicht von Rot über Lachsrosa bis zu Gelb und Cremeweiß
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