Anmutende Spätblüher

Chrysantheme gehört zu den Spätblühern
Die Chrysantheme gehört zu den Spätblühern, die wegen ihrer orangen Farbe in Japan Abendsonne genannt wird Foto: Rainer Sturm/Pixelio

Bunte Farbenpracht im Herbst:

Der Meteorologische Herbst geht bekannterweise von Anfang September bis Ende November. Die große Blütengala des Sommers lässt dann allmählich nach. Im Garten wird es etwas ruhiger und übersichtlicher. Im Herbst blühen aber noch einige Sommerpflanzen. Rosen, Phlox, Troll und andere stehen jetzt in der zweiten Blüte des Jahres. Die lange Blütezeit von Wilder Möhre, Sonnenhut, Springkraut, Wicke, Schmuckkörbchen und viele weiteren Pflanzen zieht sich bis weit in den Herbst hinein und schmückt Garten und Balkon. Dazu kommen jetzt die typischen Herbstblüher die ihre Blüten erst ab September öffnen oder ihre Hauptblütezeit im Wechsel zur kühleren Jahreszeit haben. Im Folgenden findet sich eine Auswahl der beliebtesten Herbstblüher.

Die großen Horste mit vielen langen Stängeln und blauen Blüten sind ein Synonym für den Herbst, die Jahreszeit, in der sich die Blätter färben und Pflanzen vergehen: die Herbst-Aster. In diesen Reigen fügen sie sich gut ein und bringen nochmal Farbe und Frische ins Spiel. Man hat die Wahl zwischen Glatt- und Raublattastern. Letztere gedeihen am besten im Sonnenlicht während Glattblattastern halbschattige Plätze bevorzugen. Auch Kissenastern wirken im Garten, wenn sie erst mal dichte Polster gebildet haben.

Im Herbst kann man auf Spaziergängen die gelb leuchtende ausdauernde Goldrute bewundern, die auf allen Böden wächst. Auch im Garten wirkt die hohe Pflanze imposant, überragt als Hintergrundpflanzung die Rabatten. Allerdings ist sie sehr ausbreitungswütig. Ihre unterirdischen Ausläufer müssen im Zaum gehalten werden. Die Sämlinge sind leicht zu erkennen. Neben der einheimischen Gewöhnlichen Goldrute ist heute vor allem die zugewanderte Kanadische Goldrute verbreitet.

Die Chrysantheme gehört zu den Spätblühern, die dem Garten oder Balkon in der kalten Jahreszeit noch etwas frische Farbe verleiht. Die Japaner nennen sie Abendsonne und haben sie zu ihrer Nationalblume erkoren. Bei uns steht die Chrysantheme für Unsterblichkeit und schmückt im Herbst auch viele Gräber. Im Handel bekommt man ab September eine unüberschaubare Fülle von vorgezogenen Pflanzen in allen Farben und Formen. Chrysanthemen sind leicht zu pflegen, winterhart und können viele Jahre alt werden.

Auch der Eisenhut bildet nochmal einen Höhepunkt in der Herbstzeit. Mit seinem auffälligen blauen bis weißen Blütenrispen bringt er Glanz und Frische in den langsam vergehenden Garten. Auch im Topf macht er sich gut. Er gedeiht auf leicht feuchten nährstoffreichen Böden am besten. Das heißt, man muss ihn gut über den trockenen Sommer bringen um im Herbst endlich belohnt zu werden.

Ein schattiger Standort mit leicht feuchter Erde ist der ideale Platz für die Silberkerze. Auf bis zu zweieinhalb Meter hohen Stängeln sitzen die traubigen Blütenstände aus unzähligen kleinen weißen Blüten. Die konkurrenzschwache Pflanze wirkt filigran und sollte vor allem im Sommer nicht überwachsen werden. Ansonsten wartet man vergebens auf die Blütenpracht. Silberkerzen sieht man heutzutage in Gärten seltener.

An Zähigkeit und Ausdauer ist sie kaum zu überbieten: die Fette Henne. Die Sukkulente wächst auf jedem Boden und kommt mit Trockenheit gut klar. Auch mit tiefen Temperaturen. Also ideal für Gartenbesitzer, die lieber grillen als gießen und pflegen. Die immergrüne Pflanze mag sonnige Standorte und bildet im Herbst schöne rote bis braunrote Blüten aus. Wenn man diese im Winter nicht schneidet, dient die Fetthenne als schöne Dekoration, vor allem bei Schnee.
Auf feuchten fruchtbaren Wiesen findet man im Herbst teils große Ausdehnungen einer auffälligen Knollenpflanze. Die blassrosa Herbstzeitlose kündigt die dritte Jahreszeit an und sorgt für etwas Farbe auf den Wiesen und am Wegrand. Ihre Blätter erscheinen schon im Frühjahr.

Die mehrjährige Anemone ist ein zuverlässiger Blüher im Herbst. Ihre weißen bis rosaroten Blüten öffnen sich zahlreich an den verzweigten Stängeln und bietet vielen Insekten Nahrung. Sie wächst auch gut im Halbschatten und wirkt am besten als Hintergrundpflanzung. Die Staude ist sehr pflegeleicht und kommt zuverlässig jedes Jahr wieder. An windigen Standorten sollte sie jedoch gestützt werden.

Das imposante, Amerikanische Pampasgras kann bis zu drei Meter hoch werden und entwickelt am Anfang des Herbstes große weiße, federartige Rispen, die im Wind wiegen. Neuere Zuchtformen dieses Süßgrases tragen auch andersfarbige Blütenstände. Pampasgras eignet sich hervorragend als Einzel- bzw. Solitärpflanze und zieht die Blicke auf sich. Die winterharte Pflanze braucht etwas Schutz. Am besten bindet man die Stängel nach der Blüte zu einem Schopf zusammen, damit die Basis etwas geschützt ist.

Sie erweist sich im Garten als einfach zu pflegende Pflanze, die durch ihre Höhe und die großen gelben Blüten immer angenehm ins Auge fällt: Topinambur. Bei geschickter Pflanzung kann sie auch als Sichtschutz dienen. Als Einwanderer hat sie sich nur bedingt ans Klima angepasst. Sie treibt erst spät aus und blüht lange, bis zum Frost. Dadurch verzieren ihre leuchtend gelben Blüten Garten und Balkon noch im späten Herbst. Die Knollen werden erst am Ende des Herbstes ausgegraben. OH


blassrosa HerbstzeitloseFoto: Kurt F. Domni/Pixelio
Die sogenannte blassrosa Herbstzeitlose kündigt die dritte Jahreszeit an und sorgt für etwas Farbe auf dem Rasen und am Wegrand
TopinamburFoto: Günther Gumhold/Pixelio
Topinambur fällt durch ihre Höhe und die großen gelben Blüten im Herbst angenehm ins Auge
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