Die Natur erwacht

Blumen im Garten
Mit Ende des Frosts und dem Beginn des Frühlings, können nun auch erste Setzlinge und drinnen gezogene Blumen draußen eingepflanzt werden Foto: eszter miller/Pixabay

Der Garten im Frühjahr:

Die ersten warmen Sonnenstrahlen und sprießende Frühjahrsblüher im Beet machen vielen Gartenfreunden Lust darauf, die ersten Arbeiten im Garten zu erledigen, damit er wieder schön aussieht und die Pflanzen gut gedeihen. Wie viel Dünger brauchen sie? Sollten die Beete umgegraben werden? Drehen Sie eine Runde durch Ihren Garten und machen Sie eine Bestandsaufnahme. Welche Pflanzen haben den vorangegangenen Herbst und Winter gut überstanden? Schauen Sie genau hin: Nicht alles ist verloren, nur weil es auf den ersten Blick so aussieht. Dazu zählt auch eine Bestandsaufnahme im Staudenbeet. Sind die Stauden noch nicht zurückgeschnitten, wird es Zeit, die braunen Stängel bodennah abzuschneiden oder einfach abzureißen. Gräser eine Hand breit über dem Boden abschneiden – so werden frische, junge Triebe nicht verletzt.

Früher galt das Umgraben von Beeten als obligatorisch für jeden Gärtner. Heutzutage sehen viele Experten das anders, zumindest, was bereits bepflanzte bzw. genutzte Böden betrifft. Der Grund: In einem Liter Boden leben circa zehn Milliarden Mikroorganismen, die wichtige Umsetzungsprozesse im Gartenboden einleiten. Sie sind an bestimmte Bedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit in den unterschiedlichen Bodenschichten gebunden. Durch das Umgraben gerät die Struktur durcheinander und die Mikroorganismen sterben ab. Nicht selten gelangen durch das Umgraben zudem Unkrautsamen an die Oberfläche und fangen an zu keimen.
Umgraben sollte man also möglichst nur dann, wenn ein Teil des Gartens, der bislang nicht genutzt wurde, neu bepflanzt oder eingesät werden soll.

Die Oberfläche des Gartenbodens sollte in der Regel allenfalls mit einem Grubber oder Sauzahn leicht aufgelockert werden. Auf diese Weise können Kompost oder Gesteinsmehle leicht eingearbeitet werden. Doch Vorsicht: Beim Bearbeiten des Bodens kann die Wurzelbildung von Bodendeckern wie Frauenmantel, Golderdbeere und von Storchschnabelarten gestört werden. Sie wachsen dann schlechter und sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Im Frühling sollten die Gartenpflanzen zudem so gedüngt werden, dass sie eine ausgewogene Nährstoffversorgung haben. Hornspäne und Hornmehl sind beliebte und durchaus empfehlenswerte organische Dünger, sie versorgen die Pflanzen allerdings vor allem mit Stickstoff. Für üppige Blütenbildung und gute Gesundheit brauchen Pflanzen außerdem Phosphor und Kalium sowie Spurenelemente. Letztere sind meist reichhaltig in Gesteinsmehlen vorhanden. Der beste Universaldünger ist Komposterde. Sie liefert alles, was Pflanzen benötigen. Empfehlenswert sind zwei bis drei Liter pro Quadratmeter.

Eine erste Aussaat ist ab Anfang März möglich und sorgt bereits in den folgenden Monaten für schöne Blumen und leckere Lebensmittel im heimischen Garten. Eine erste Gemüse-Saat kann schon ab Anfang März in den umgegrabenen Boden gestreut werden. Man sollte jedoch darauf achten, den auf der Verpackung angegeben Mindestabstand zwischen den Samen einzuhalten und Blumenerde von guter Qualität zu benutzen. Nun geht es ans Eingemachte: Nachfolgend die Samen mit etwas Erde bedecken, die Stellen andrücken und mit einer Gießkanne mit Brauseaufsatz wässern. Robustere Pflanzen wie die Ringelblume, Jungfer im Grünen, Kornblume und das Schleierkraut kann man direkt ins Freiland säen. Sonnenblumen und Kapuzinerkresse sind hingegen empfindlich und sollten auf der Fensterbank vorgezogen werden, bevor sie ihren Weg nach draußen finden. Benutzen Sie dafür eine kleine Schale, füllen sie diese mit Aussaaterde und decken sie mit einem lichtdurchlässigen Deckel ab. Die Erde sollte stets handfeucht sein.


Stauden, die im Frühling schon eine erhebliche Größe aufweisen, wachsen im Laufe des Jahres nur noch weiter. Verschaffen Sie den umliegenden Pflanzen also mit einer Gartenschere mehr Licht und Raum. Schneiden Sie ruhig großzügig ab: Sie könnten mit einem starken Wachstum und einer guten Blüte belohnt werden. Der Frühling ist zudem ideal, um mehrjährige Kräuter wie Lavendel und Rosmarin oder auch Rosen zurückzuschneiden. Der Boden sollte dafür aber trocken sein.

Laubhölzer lassen sich bereits im Winter zurückschneiden, doch Vorsicht: Warten Sie damit bei Obstbäumen lieber bis nach dem Frost! Offene Stellen am Baum können so besser verheilen. Weisen die Bäume bereits Frostschäden in Form einer aufgerissenen Rinde auf, schneiden Sie die Ränder sorgfältig auf und bestreichen diese mit Wundbalsam. Entfernen Sie mit einer Astschere zudem Misteln, die dem Baum wichtige Mineralstoffe rauben. Wichtig: Im Gegensatz zu Stauden sollten Sie bei Obstbäumen nicht zu radikal kürzen. Ansonsten erhöht sich das Risiko, dass Sie nicht nur Knospen und Triebe abschneiden, sondern, dass in diesem Jahr überhaupt nichts mehr nachwächst! Gutes Gelingen. OH


Foto: ray shrewsberry/Pixabay
Der Frühling ist ideal, um mehrjährige Kräuter und Rosen zurückzuschneiden
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