Ab ins kühle Nass

Frisch und fit mit Schwimmen
Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit sind die wichtigsten Effekte des Schwimmens Foto: Klaus Steves/Pixelio

Frisch und fit mit Schwimmen:

Urlaub ohne See, Freibad oder Meer, kurzum ohne Schwimmen, ist für viele Menschen nur halb so schön. Wasserratten lieben es, auf, im und unter Wasser zu sporteln und die Natur zu erleben. Schwimmen ist für Jung und Alt bei richtiger Technik in mehrerlei Hinsicht eine ideale Sportart, um sich gesund und fit zu halten.
Viele Menschen fühlen sich bis ins hohe Alter im Wasser „in ihrem Element“.

Schwimmen ist ein Workout für den gesamten Körper und trainiert alle großen Muskelgruppen. Es stärkt sowohl Rumpf als auch Arme und Beine, klärt den Geist und gibt dem Organismus Raum zum Entspannen. Alle, die schon einmal eine halbe Stunde zügig geschwommen sind, wissen aber auch, dass dieser Sport wenig mit „Planschen“ zu tun hat. Ob Rücken, Kraul oder Brust – der Stil ist Geschmackssache. Hauptsache man schwimmt technisch richtig und es macht Spaß.
Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit: das sind die wichtigsten Effekte dieser Sportart. Alle Gelenke, Wirbelsäule, Knorpel und Bänder werden entlastet, weil das Wasser einen Großteil des Körpergewichts trägt. Man wiegt im Wasser nur noch zehn Prozent seines Eigengewichts. Wegen der Gewichtsentlastung ist Schwimmen auch optimal für Übergewichtige. Der Widerstand des Wassers bremst die Bewegungen ab und minimiert das Verletzungsrisiko. Stoßbelastungen wie sie etwa beim Laufen auf Gelenke und Wirbelsäule einwirken, gibt es im Wasser nicht. Der Schwimmer muss gegen den Wasserdruck ein- und ausatmen. Durch den Druck auf die oberflächlichen Blutgefäße kommt es zu einer vermehrten Blutzufuhr zum Herzen. Bei regelmäßigem Training vergrößert sich mit der Zeit das Herzvolumen, die Herzfrequenz sinkt und der Körper wird leistungsfähiger. „Dieser grundsätzlich positive Effekt, kann bei Menschen mit einer eingeschränkten Pumpkraft, sprich einer Herzinsuffizienz, das Herz aber auch überfordern“, warnen die Sportmediziner.

Doch davon abgesehen: Die gefühlte Schwerelosigkeit und regelmäßige, gleichförmige Bewegung machen den Kopf frei, wirken beinahe meditativ und reduzieren Stress-Symptome. Der venöse Blutfluss wird unterstützt und der natürliche Wasserdruck und -widerstand „massiert“ das Gewebe, wirkt Wasseransammlungen (Ödemen) entgegen und strafft die Haut. Der übliche Kältereiz, wenn man ins Wasser geht, hält überdies das Immunsystem auf Trab. Durch den Wasserwiderstand erhöht sich der Energieumsatz und man verbrennt mehr Kalorien. Der Energie- und Fettverbrauch ist beim Schwimmen genauso hoch wie beim Radfahren. Eine Stunde Brustschwimmen verbraucht etwa 530 Kilokalorien (kcal). Wer im Wasser seinen Speckröllchen zu Leibe rücken will, sollte eine Wassertemperatur kälter oder wärmer als 26 Grad wählen. Denn bei 26 Grad ist der Wärmeaustausch von Körper und Wasser im Gleichgewicht. Erst darunter oder darüber muss der Körper zusätzlich Energie aufwenden, um seine Körpertemperatur zu regulieren.

Um die richtige Technik zu erlernen, sind Trainerstunden oder Schwimmkurse nicht verkehrt. Das Geld ist für die Gesundheit gut angelegt. Anfänger müssen zum Ausdauertraining keine Stunde durchschwimmen. Die ersten Wochen reicht es auch zwei- bis dreimal 20 Minuten in moderatem Tempo zu schwimmen. Zwischen den Bahnen kann anfangs noch eine Verschnaufpause eingelegt werden. Wer die 20 Minuten ohne Pause durchhält, kann Schritt für Schritt die Schwimmdauer auf 30 bis 45 Minuten erhöhen. Man spürt es nicht, aber man schwitzt auch beim Schwimmen. Beim Ausdauertraining Trinkpausen einlegen. Andernfalls riskiert man durch den Flüssigkeitsverlust einen Leistungsabfall. Nach einer sportmedizinischen Untersuchung kann ein auf die persönlichen Bedürfnisse (z.B. Gewichtsreduktion, Rückenkräftigung) abgestimmtes Training erstellt werden. Wer nach dem Training schnaufend aus dem Wasser steigt, fühlt sich rundum belebt. Gehen wir schwimmen! OH

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