Mediterranes Flair

Lavendel
Lavendel ist eine der beliebtesten mediterranen Pflanzen, man denke nur an die Provence Foto: aszak/pixabay

Farbenfrohe Pflanzen & duftende Kräuter:

Sie möchten Ihren Garten neu gestalten und interessieren sich für den südeuropäischen Raum mit all seiner Farbenpracht, duftenden Kräutern und Natursteinelementen? Ein Garten im mediterranen Stil ist hübsch anzusehen und versetzt jeden direkt in den Urlaub. Doch lässt sich ein solcher überhaupt in unseren Regionen umsetzen? Schließlich kann es im Winter sehr kalt werden und die Temperaturen fallen oftmals in tiefe Minusgrade. Mit der Auswahl der richtigen Pflanzen und einigen Tricks und Kniffen lässt sich ein mediterraner Garten jedoch leicht anlegen und man kann sich jahrelang am südländischen Flair erfreuen. Im Folgenden geben wir Ihnen wertvolle Tipps und inspirierende Ideen für eine harmonische Gartengestaltung.

Bevor man den Garten in ein mediterranes Paradies verwandelt, sollte das Projekt genau geplant werden. Wichtig hierbei: der Standort, die Position der Pflanzen und das Arrangement der Sitzgruppe. Hierfür lassen sich auch ein Online-Gartenplaner oder diverse Apps nutzen, um die einzelnen Elemente optimal zu kombinieren. Eine ausführliche Planung ist wichtig, um bei der Gestaltung den roten Faden nicht aus den Augen zu verlieren. Steht das Konzept, kann man sich an die Auswahl der passenden Pflanzen machen. Informieren Sie sich, welche Standortbedingungen die von Ihnen ausgewählten Pflanzen benötigen. So lässt sich bereits im Vorfeld die optimale Position der Bepflanzung ermitteln. Die Auswahl ist essenziell, denn selbst wenige Sträucher, Bäume und Blumen können einen riesigen Unterschied machen. Nutzen Sie vor allen Dingen duftende und essbare Pflanzen: sie versetzen einen nicht nur optisch, sondern auch über andere Sinne in den Sommerurlaub. Damit es ihnen so gut wie möglich geht, sollte man versuchen, die klimatischen Bedingungen der Mittelmeerregion möglichst ähnlich zu gestalten. Dazu gehört beispielsweise ein sonniger Standort, welcher vom Wind geschützt ist. Der Boden sollte eher nährstoffarm und auf keinen Fall zu nass sein. Denn: Pflanzen, die an trockenere Gebiete gewöhnt sind, können in zu nasser Erde schnell faulen. Zu vermeiden ist also Staunässe durch zu viel Bewässerung. Am besten eignet sich ein Boden aus Humus und Sand oder Kies. Auch in Kombination mit einem Steingarten gedeihen mediterrane Pflanzen besonders gut. Besteht der Boden eher aus Ton oder Lehm, dann arbeitet man am besten einfach etwas Sand ein, um die Bodenqualität für die Flora zu verbessern.

Die meisten Pflanzen, die sich in südländischen Gebieten pudelwohl fühlen, haben es in unseren Klimazonen im Winter reichlich schwer. Denn bei vielen Exemplaren handelt es sich nicht um winterharte Gewächse. Um mehrere Jahre Freude an einem blühenden Garten zu haben, eröffnen sich drei Möglichkeiten: Zum einen kann man die wärmeliebenden Stauden und Bäume einfach gegen Arten ersetzen, die sich hier wohler fühlen. Diese sind meist sehr pflegeleicht und sehen ihren südländischen Originalen zum Verwechseln ähnlich. Für Pflanzen, die nur etwas empfindlich sind und in besonders kalten Wintern geschützt werden müssen, lässt sich ganz einfach ein Winterquartier einrichten. Sie lassen sich direkt in Kübel pflanzen und in einen geschützten Bereich umquartieren, wenn die Temperaturen sinken: so zum Beispiel die spektakulär blühende Bougainvillea. Sie hält winterlichen Frost nicht sonderlich gut aus und muss deshalb, ebenso wie der wunderschöne Oleander, in einem Winterquartier geschützt werden. Zu guter Letzt gibt es natürlich auch einige mediterrane Pflanzen, die auch die frostigen Temperaturen in unseren Breitengraden aushalten können. Als winterharte Kletterpflanze, die kalte Temperaturen durchaus überstehen kann, eignet sich beispielsweise der Chinesische Blauregen. Dieser hat ebenfalls eine außergewöhnliche Blütenpracht zu bieten, braucht aber weniger Pflege und kann in unseren Regionen besser leben. Winterharte Stauden sind auch Lavendel, Sonnenhut Echinacea, Fackellilie, Schwertlilie, Taglilie und Tigerlilie. Diese beeindrucken im Sommer durch ihre einzigartigen Blüten und verwandeln jeden Garten in ein Urlaubsparadies. Lavendel ist eine der beliebtesten mediterranen Pflanzen, man denke nur an die Provence.

Die Klassiker unter den Bäumen südlicher Herkunft sind Olivenbäume, Zypressen und Zitrusbäume. Leider halten es nur wenige dieser wärmeliebenden Arten in kühleren Regionen aus. Einen Überlebenskünstler kann jedoch ruhigen Gewissens ins grüne Paradies geholt werden: die Palme. Die meisten Palmenarten haben mit kaltem Wetter keine Probleme und überstehen auch einen mitteleuropäischen Winter. Besonders beliebt sind Hanf-, Nadel- und Zwergpalmen, denn sie sind nicht nur winterhart, sondern auch relativ pflegeleicht. Ein mediterraner Garten ohne eine Zitruspflanze geht nicht? Stimmt! Deshalb kann man beim Bepflanzen unbedingt auf die Bitterorange setzen. Sie kann kalten Temperaturen standhalten und trumpft besonders durch eine duftende und üppige Blütenpracht im Frühjahr auf. Als absolutes Markenzeichen des Mittelmeerraums gilt die Zypresse. Die säulenförmige Statur des immergrünen Baumes schmückt nicht nur toskanische Gärten, sondern auch zahlreiche Alleen und Parks des Südens. Als winterfeste Alternative können einige säulenartig wachsende, immergrüne Gehölze genutzt werden. So zum Beispiel die Säuleneibe, da sie durch ihre dunkle Farbe optisch sehr an die Toskana-Zypresse erinnert und mit niedrigen Ansprüchen daherkommt. Aber auch der Raketen-Wacholder kann sich als Alternative zur Zypresse wirklich sehen lassen, denn auch er wächst schmal und gerade nach oben. Als Pendant zum Olivenbaum gibt es zwei Doppelgänger, die südländisches Flair ins Grüne bringen und auch eisige Wintertemperaturen trotzen: Der wohl beste Ersatz ist der schmalblättrige Ölbaum. Er ist nicht nur optisch der Olive sehr ähnlich, sondern bringt zudem noch olivenförmige Früchte hervor, die man sogar essen kann. Doch auch die weidenblättrige Birne kann sich als Ersatz sehen lassen: der knorrige Stamm und die silbergrauen Blätter sind ein optimaler Stellvertreter zum wärmeliebenden Olivenbaum.

Wer sich auch kulinarisch an den mediterranen Stil anpassen und am liebsten eigenes Gemüse anpflanzen möchte, für den ist das – dank heißer Sommer – auch in unseren Breitengraden kein Problem. Typisch für die südeuropäische Küche sind unter anderem Zucchini, Tomate und Aubergine. Diese einjährigen Pflanzen werden im Frühjahr gepflanzt und bringen dann den ganzen Sommer über üppige Früchte hervor. Fast schon ein Muss, sind auch Kräuter. Sie haben ein tolles Aroma, duften wunderbar und sollten in einem mediterranen Garten nicht fehlen. So zum Beispiel Rosmarin, der für besondere Noten im Essen sorgt und zu den beliebtesten Kräutern der mediterranen Welt gehört. Doch auch das klassische Basilikum darf in einem solchen Garten auf keinen Fall fehlen. Diesen kann man günstig im Supermarkt kaufen oder einfach mit Samen selbst großziehen. Innerhalb weniger Wochen ist er üppig gewachsen und verbreitet einen angenehmen Duft im Garten. Ist er einmal da, kommt er das ganze Jahr über immer wieder, selbst wenn er abgeerntet ist. Weitere mediterrane Kräuter sind zum Beispiel: Bohnenkraut, Fenchel, Koriander, Kümmel, Majoran, Oregano, Salbei und Thymian. Sie prägen die Gärten des Südens und die dortige Küche. Doch die meisten sind nicht winterhart sondern nur winterfest und müssen deshalb in den kalten Monaten geschützt werden. Windgeschützt und abgedeckt können Thymian, Rosmarin und Kümmel gut durch die eisige Jahreszeit kommen. OH

KräuterFoto: garden-70/pixabay
Kräuter haben ein tolles Aroma, duften wunderbar und sollten in einem mediterranen Garten nicht fehlen
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