Elegante Bäder

Aufeinander abgestimmten Boden- und Wandfliesen
Mit perfekt aufeinander abgestimmten Boden- und Wandfliesen, lässt sich jedes Bad in eine behagliche Wohfühloase verwandeln Foto: 2814052/Pixabay

Schöne Fliesen für den Nassbereich:

Große Formate oder kleines Mosaik? Bunt oder dezent? Möglichkeiten, das eigene Bad individuell und ansprechend zu gestalten gibt es viele – gewusst wie. Wir zeigen, welche Materialunterschiede es bei Badezimmer-Fliesen gibt und was man bei der Auswahl und dem Verlegen beachten sollte.

Fliesen habe viele Vorteile: sie sind unempfindlich, denn sie widerstehen Säuren und Laugen, Kosmetika, Shampoo und Badreiniger. Die keramischen Beläge für Wand und Boden behalten zudem ihre Farbe, wo sonst Sonnenlicht andere Materialien bleicht. Und: sie sind kratzfest, solange man Flecken darauf nicht etwa mit Schmirgelpapier zu entfernen versucht. Außerdem sind sie hygienisch – vor allem die glatten Oberflächen lassen sich rasch putzen. Auf gerippten, geriffelten oder genoppten Fliesen setzt sich schneller Schmutz fest, aber man rutscht auf ihnen nicht so leicht aus, wenn sie feucht sind. Eine Fußbodenheizung sollte die Fliesen im Badezimmer erwärmen, so ist der Boden nicht fußkalt und Feuchtigkeit verdunstet schneller. Wer die Heizschläuche nicht an den vorhandenen Kreislauf der Zentralheizung anschließen möchte, sollte Elektromatten verlegen – am besten gekoppelt mit einer Zeitschaltuhr.

Keine Grenzen für BadfliesenFoto: 5460160/Pixabay
In puncto Badezimmergestaltung sind der Fantasie, dank Bad-Fliesen in vielen Größen und Farben, keine Grenzen gesetzt

Bei der Auswahl der Fliesen sollte man auch folgendes bedenken: nämlich die Farbe der gewünschten Exemplare, möglichst unter den Lichtbedingungen, die im Badezimmer vorherrschen, zu prüfen. Denn es ist ein Unterschied, ob Sonnenstrahlen, Halogenlämpchen oder LED-Strips den Keramikbelag beleuchten. Um die Wirkung zu Hause zu testen, gibt der Fachhandel gerne ein paar Probe-Fliesen mit nach Hause. Um einen Gesamteindruck zu gewinnen, sollte man sich die Muster außerdem in größer angelegten Flächen zeigen lassen oder provisorisch ein paar Quadratmeter damit auslegen.

Früher empfahlen Verkäufer: Mini-Fliesen für kleine Bäder, Maxi-Platten für große Räume. Heute geht der Trend auch in kleinen Bädern zu großformatigen Lösungen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Zwischen den Fliesen gibt es weniger Fugen, Wände und Boden lassen sich leichter putzen. Nachteil: Die Flächen sehen vielleicht langweilig aus. Fries und Bordüre zwischen den Fliesenreihen oder als oberer Abschluss lösen das Problem. Wände und Böden mit Fliesen in Orangegelb bis Rot-Violett wärmen die Seele, verkleinern jedoch den Raum. Man sollte sie nur in großen Bädern verlegen. Helle, kalte Schattierungen von Violett bis Grüngelb, Weiß oder Blau erweitern einen Raum für das Auge um bis zu zehn Prozent. Auch ein klares Fugenbild sowie helle und ruhige Strukturen der Wandfliesen schaffen optisch Platz. Man sollte es hierbei lieber nicht zu bunt treiben, sondern lieber einen Farbton dominieren lassen. Auffällige Farben und Motive können als Blickfang zwischen unifarbenen Fliesen dienen.

Was den Kauf anbelangt, so sollte man die Menge nicht zu knapp kalkulieren. Denn: beim Verlegen werden etliche Fliesen geschnitten oder durchbohrt. Verlegt man die Plättchen diagonal, fällt umso mehr Verschnitt an. Daher lieber 10 bis 15 Prozent mehr kaufen, als der Verlegeplan angibt. So bleiben auf jeden Fall Platten übrig – für Reparaturen, als Muster für Nachbestellungen und im Fall einer Beanstandung. Fliesen erster Wahl müssen gleich groß und eben sein und dürfen in der Glasur keine Risse haben. Wenn bis zu fünf von hundert Exemplaren einer Lieferung Fehler aufweisen, gibt Ihnen das keinen Grund zur Beanstandung. Beachten sollte man beim Kauf auch die Brandfarben- und Kalibernummern auf den Fliesenkartons und nur solche mit gleicher Nummer kaufen. Trotzdem kann es von einem zum nächsten Exemplar Unterschiede geben. Hier hilft es beim Verlegen Fliesen aus verschiedenen Kartons zu mischen, dann fallen Abweichungen nicht so auf.

Und so wird es gemacht: Längliche Fliesen, querformatig verlegt, machen schmale Böden breiter. Diagonal angeordnete Keramik lässt winzige Flächen größer erscheinen. Farbe und Breite machen die Kunst der Fuge aus. Je harmonischer sich Fugen an Fliesen schmiegen, desto großflächiger scheint der Belag. Farbunterschiede machen große Flächen interessant, kleine Flächen sehen damit häufig unruhig aus. Klassische Fugenfarben sind Grau und Weiß. Füllen sollte man Fugen zwischen Bodenfliesen nicht mit weißem Material, sondern in einem zarten Grauton. Denn Schmutz setzt sich trotz regelmäßiger Reinigung fest, überzieht weiße Fugen mit einem Schmuddelschleier. Den Spalt zwischen Boden und Wanne sowie Wanne und Wand sollte man elastisch abdichten, damit er keinen Lärm überträgt. Für den Badboden müssen es nicht immer Fliesen sein! Ob Holz, Stein oder Vinyl, die Auswahl an Bodenbelägen fürs Badezimmer ist riesig. Fußböden belegt man in der Regel mit Steinzeug – das Material ist dichter und härter gebrannt als Steingut, deshalb besonders strapazierfähig und hält selbst stärksten Beanspruchungen auf Dauer Stand.

Last not least geben Abrieb-Klassen Auskunft über die Verschleißfestigkeit der Glasuren: Fliesen der Gruppe I vertragen nur leichte Beanspruchungen, sie taugen als Wandkleid im ganzen Haus. Fliesen der Gruppe II halten auch Straßenschuhe aus, wenn man den Boden nur leicht beansprucht, etwa im Wohn- und Esszimmer. Fliesen der Gruppe III eignen sich für Dielen und Flure, Gruppe IV kann man in Hauseingang, Küche, Arbeits- und Wirtschaftsraum verlegen.

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